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Der Winter 2005 / 2006 war hier, im Mittleren Erzgebirge, zwar kein Winter der Rekorde, was Schneehöhen oder Temperaturen anbetrifft, aber er war auf jeden Fall ein Winter der seinem Namen alle Ehre machte und der vielen als sehr hartnäckig in Erinnerung bleiben wird.


Nach einem sonnigem ruhigem Spätherbst, der nur wenige Nebeltage hatte, war die Spannung groß, wenn es denn den ersten Schnee geben sollte. So gab es am 11.11.05 noch einmal eine Tageshöchsttemperatur von +11,1°C was eher an Herbst als an Winter erinnerte. Das war auch gleichzeitig für lange 145 Tage das letzte Mal, dass eine zweistellig positive Temperatur gemessen wurde. 

Am 16.11.05 war es dann soweit, die ersten Schneeregen- und Schneeschauer sorgten für den ersten winterlichen Eindruck.

Zwar war die Schneedecke noch dünn, aber sie wuchs stetig an und bereits am 18.11.05 lagen ca. 8cm Schnee. Dieser Schnee sollte uns bis weit in den Frühling hinein begleiten.


Hochnebel, weitere Schneeschauer und viele Reifablagerungen prägten von nun an das Bild.

 

 

 

Und während Ende November Teile Nordwestdeutschlands und insbesondere das Münsterland im Schnee versanken, herrschte hier ruhiges Winterwetter mit frostigen Temperaturen am Tag und mäßigem Frost in der Nacht.

Der November hatte insgesamt 22 Frosttage und 9 Eistage. An 13 Tagen fielen 53 mm Niederschlag. Die tiefste Temperatur wurde am 27.11.05 mit -12,5°C gemessen, die Höchsttemperatur am 11.11.05 mit +11,1°C. An 14 Tagen lag eine geschlossene Schneedecke, die Ende November knapp 30cm hoch war.

Ende November, zu Beginn der Adventszeit präsentierte sich das Erzgebirge bereits weihnachtlich verschneit.


Der Dezember begann zunächst so, wie der November aufgehört hatte, sonnig, kalt, hin und wieder Hochnebel und Schneeschauer, sowie viele Reifablagerungen.


Am 16.Dezember kam Bewegung in die Wetterküche, Sturmtief Dorian brachte Schneefall, Schneeverwehungen und heftige Sturmböen. Die Folgen waren jede Menge Schneebruch und vom Wind umgestürzte Bäume in den Wäldern des Erzgebirges und massive Verkehrsbehinderungen.


Bis Weihnachten blieb es beim grauen, wechselhaftem Wetter und es gab immer wieder Neuschnee. Dadurch machte das Erzgebirge als Weihnachts- und Winterland seinem Namen alle Ehre.


 

 

Pünktlich zu Weihnachten gab es, zumindest ansatzweise, ein wenig vom berühmten Weihnachtstauwetter. Dieses fiel aber sehr gemäßigt aus und bereits am 2. Weihnachtsfeiertag war es wieder dauerfrostig.

 


Der Dezember und damit auch das Jahr 2005, verabschiedeten sich sonnig eisig kalt. Der Dezember 2005 war sehr winterlich und mit 31 Frosttagen und 12 Eistagen recht kalt. Die tiefste Temperatur wurde am 30.12.05 mit -19,6°C gemessen, an diesem Tag stieg das Thermometer auch tagsüber nicht über -6,4°C. Die höchste Temperatur wurde am 24.12.05 mit +4,5°C erreicht. An 24 Tagen fielen insgesamt 96mm Niederschlag, nahezu alles als Schnee. Schneebedeckung war über den gesamten Monat vorhanden, wobei die maximale Schneehöhe am Monatsende mit ca. 60cm erreicht wurde.

 


Das neue Jahr begann kalt und grau, die ersten Tage waren geprägt von Hochnebel, Nebel, einigen Schneeflocken und dicken Reifablagerungen. Dabei gab es nachts mäßigen Frost und tagsüber geringe Plusgrade, oder geringen Frost.

Erst am 09.01.06 sollte sich das wieder grundlegend ändern. Sonnig kalte Wintertage mit strengen Nachtfrösten folgten.

 


Ein  kalter Winterabend am 09.01.06.


Mitte Januar erneut Hochnebel und Sonne im Wechsel und dicke Reifablagerungen.

 


Nach dem ruhigem Hochdruckwetter, meldete sich ab 14. Januar der Winter mit Schneefall, Wind und Schneeverwehungen zurück.

 


Nun folgten die kältesten Tage des Winters 2005 / 2006.

Ca. 75 Zentimeter glitzernder Pulverschnee, sibirische Kaltluft und viel Sonne, perfektes Winterwetter.

 

 


Trotz Sonnenschein, auch am Tage eisig kalt. Die Sonnenuntergänge mit den typischen kalten Farben. Dann ist nur noch Kälte zu spüren.


Ende Januar gab es dann noch eine Inversionslage. Auf den Bergen sonnig und mild, in den Tälern neblig und kalt. Dabei konnte man phantastische Aussichten von den Bergen genießen. Ein Blick über das Nebelmeer.


 

Der Januar 2006 konnte 31 Frosttage vorweisen, an 23 Tagen stieg das Thermometer auch tagsüber nicht über 0°C an. Dabei war es mit -28,2°C am 23.01.06 am Kältesten. An diesem Tag war es tagsüber mit - 12,5°C als Höchsttemperatur recht frisch. Die höchste Temperatur mit +3,2°C wurde am 03.01.06 gemessen. An 14 Tagen fielen 37mm Niederschlag. Die höchste Schneehöhe wurde am 21.01.06 mit ca. 78cm gemessen.

 


Der Februar 2006 ein klassischer Wintermonat. Zu Beginn perfekte Wintersportbedingungen, frostige Tage und Nächte und immer noch jede Menge Schnee.

 

 


Der Februar, von Haus aus der klassische Wintermonat, machte seinem Ruf alle Ehre. Zunächst begann er mit dem für diesen Winter typischen Wetter, Hochnebel und Sonne im Wechsel, die Folge davon erneut dicke Reifablagerungen. Dazu bitterkalte Nächte und leicht frostige Tage. Am 07.02.06 gab es leichtes Tauwetter, mit Regenschauern und viel Wind, aber bereits am 08.02.06 ging der Regen wieder in Schnee über. Der Wind blieb,  und damit gab es erneut nasskaltes Winterwetter mit einigen Schneeverwehungen.

In den Folgetagen gab es sehr viel Neuschnee und die Schneedecke wuchs weiter. Während die Medien ihre Aufmerksamkeit auf Bayern gerichtet hatten und von der dortigen Schneekatastrophe berichteten schneite auch das Erzgebirge immer mehr ein. Auch hier mussten nun viele zur Schaufel greifen und ihre Dächer abschaufeln und ihre Häuser von den Schneemassen befreien.

 


Die Ortsdurchfahrten wurden immer enger und besonders die Gemeinden des Erzgebirgskammes hatten arge Probleme der Schneemassen Herr zu werden.

Natürlich gab es dabei aber auch die wunderschöne Seite, eine tief verschneite Landschaft.


Am 13.02.06 beruhigte sich das stürmische Winterwetter und die Sonne ging unter über einer zauberhaften Landschaft,

und machte Platz für den Vollmond, der an diesem Abend eine wunderbar orangene Farbe hatte, als er über dem verschneiten Erzgebirgskamm erschien..


Nun folgten die Tage, an denen hier die maximale Schneehöhe des Winters 2005 / 2006 gemessen wurde. Ein Wintertraum in blau und weiß, eingeschneite Häuser auf dem Erzgebirgskamm und phantastische Winterwälder.


Tauwetter war nun angesagt, Wind und etwas Regen, sowie steigende Temperaturen durchnässten den Schnee, Schneemannbauwetter.


Am 23.02.06 gab es sogar einen kleinen Hauch von Frühling zu spüren. Die schönste Art der Schneeschmelze, der Schnee tropft von der Sonne erwärmt von den Bäumen.


Allerdings war das Tauwetter nur von sehr kurzer Dauer und am Ende des Monats war es bereits wieder tiefwinterlich.

Auch im Februar war jeder Tag ein Frosttag, dazu kamen 18 Eistage. Die höchste Temperatur wurde am 19.02.06 mit +4,5°C und viel Sonnenschein erreicht.. Am kältesten war es am Morgen des 05.02.06 mit -21,9°C. An 16 Tagen fielen insgesamt 89mm Niederschlag. Eine geschlossene Schneedecke gab es den ganzen Monat über, die höchste Schneehöhe war am 15.02.06 mit 118cm erreicht.


Der März, im Erzgebirge von Haus aus kein klassischer Frühlingsmonat, ließ die Menschen auch weiterhin zittern. Keine Spur von Frühling.

 Auch die Tiere des Waldes hatten es mittlerweile immer schwerer Nahrung zu finden.

Nach einem kurzem Tauwetterintermezzo lief der Winter ab 11.03.06 noch einmal zur Höchstform auf. Schneesturm, Schneeverwehungen und tiefwinterliche Straßenverhältnisse. Am 12.03.06 fielen 30 - 35cm Neuschnee und die Schneehöhe wuchs erneut auf über 100cm an.


Mitte März, es ist kalt und neblig, es liegen immer noch ca. 110cm Schnee und selbst der größte Winterfan verspürt langsam ein wenig Sehnsucht nach Sonne, Wärme und dem ersten zarten Grün.


Aber wenn dann die Sonne mal lachte, dann spürte man sofort die Kraft der fortgeschrittenen Jahreszeit. In den Strahlen der Abendsonne sieht auch im März eine Schneelandschaft noch schön aus.

Auch mein schneeverrückter Hund musste sich langsam mit dem Gedanken anfreunden, dass der Winter bald vorbei sein wird. Auch wenn das Landschaftsbild noch gar nicht danach aussah.


Aber irgendwann ist auch der längste Winter vorbei. Am 24.03.06 näherte sich nach eisiger Nacht abends eine Warmfront. Die folgenden Tage begann es, das große Tauen. Endlich wurde die Schneedecke die mittlerweile seit 120 Tagen die Landschaft bedeckte, dezimiert. Zu Beginn bildete sich der typische Advektionsnebel über den kalten Schneeflächen, die Flusspegel stiegen langsam an. Ab dem 26.03.06 blieben für den Rest des Monats auch die Nächte frostfrei, dadurch kam der Tauprozess immer mehr in Gang.

Und endlich waren auch die ersten Frühlingsboten zu sehen, Schneeglöckchen und Krokusse schauten aus dem Schnee.


Der März hatte 25 Frosttage und  16 Tage davon waren auch Eistage. Mit -20,7°C war es am 08.03.06 am Kältesten. Am 12.03.06 kletterte bei eisigem Wind das Thermometer auch tagsüber nicht über -5,9°C. Am 27.03.06 wurde erstmals wieder seit 11.11.05 eine zweistellige Temperatur erreicht, dieser Tag war mit +13,5°C zugleich auch der Wärmste im März. Trotz Tauwetter am Ende des Monats hielt sich die ganze Zeit eine geschlossene Schneedecke, die mit 108cm am 12.03.06 am Höchsten war. An 22 Tagen fielen 106,4mm Niederschlag, abgesehen von den letzten Tagen ein Großteil als Schnee.


Der April gehört nun eigentlich nicht mehr zum Winter, aber wenn Anfang April noch immer der Schnee vom November liegt, muss er in einer Winterzusammenfassung selbstverständlich Erwähnung finden.


Die Schneeschmelze ging weiter, das Erzgebirge blieb aber, im Gegensatz zu den Elbeanwohnern von dramatischem Hochwasser verschont. Der Tauprozess wurde hier nicht durch viel Regen forciert und da der Schnee z.T. vergletschert und vereist war taute er entsprechend langsam ab. So waren es eher die ästhetischen Seiten der gefüllten Flüsse,  die für Aufmerksamkeit sorgten.  Wenn sich die Morgensonne in den überfluteten Flächen spiegelt und das Wasser gurgelnd und schäumend seinen Weg sucht.


Die schönste Zeit des Jahres wenn die Natur zu neuem Leben erwacht. Wenn die Natur ihren Wintermantel ablegt und Platz macht für neues Leben.


Die Wälder am Erzgebirgskamm sind natürlich auch im April noch  immer voller Schnee.


Aber der Frühling ist nicht mehr aufzuhalten, auch wenn es noch Schneeschauer gibt. Der Schnee wird fortgespült werden und die Natur zu neuem Leben erwachen.


Die Kraft der Sonne ist deutlich zu spüren und spätestens jetzt heißt es: Game over Winter!

 

Stand: 11.04.06